"Seelentiefen" Begegnungen - die zweite

Eine Reihe in Wort und Bild

19 Fotografien aus dem Projekt Seelentiefen. Elf Männer, acht Frauen.

Jede Aufnahme ein stiller Dialog. Eine Annäherung. Ein Einblick – hinter die Fassade, in Geschichten, in Gesichter.

 

Gleichzeitig ist es eine Auseinandersetzung mit sich selbst – mit Fragen, Zweifeln, mit dem Älterwerden.

Zutrauen. Vertrauen. Zumuten. Annähern. Herantasten. Wirken lassen. Berührt werden.

Begegnung auf Augenhöhe, ohne die Kamera als Waffe oder Schutzschild.

Jede fotografische Begegnung ist so individuell wie der Mensch selbst.

Die Technik? Zweitrangig.

Im Vordergrund: der Mensch vor der Linse.

Ich suche das Leben in den Gesichtern – und finde es.

Sehnsüchte, Träume, Wünsche, Bürden.

Minimale Bearbeitung. Größtmögliche Authentizität.

Nahekommen – ohne zu nahe zu treten.

Den Bildern eine Seele einhauchen. Sie zum Leben bringen. Zum Sprechen.

Im besten Fall: mit den Menschen, die sie betrachten. Etwas in ihnen auslösen.

Nicht alles muss in Worte. Emotionen dürfen für sich stehen.

 

Begegnung – die zweite

Bernd

 

Er war der Zweite.

Ein anderer Ort. Eine andere Umgebung. Eine andere Geschichte.

Ein anderer Mensch – und doch: genauso berührend, bewegend.

 

Ich treffe Bernd in seinem Zuhause.

Wir arbeiten mit unterschiedlichen Perspektiven – manche bewusst gestaltet, andere aus der Situation heraus entstanden.

Ein Motiv: Bernd hinter der Fensterscheibe – abgetrennt, abgeschirmt.

Ein anderes: nur sein Kopf im Spiegel.

Ein Sinnbild. Für das Gefühl nach der Querschnittslähmung: im Kopf zu sein, der Körper losgelöst, gefühllos.

 

Tief beeindruckt verlasse ich diese fotografische Begegnung, die noch lange in mir nachhallt.

 

 

 

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