Mein (drittes) erstes Mal in diesem Jahr

Jurorin zwischen Regen, Bildern und Blicken

 

Es war der letzte Samstag im Oktober. Ein richtiger Herbsttag mit ordentlich viel Regen.
Ein Tag, an dem man am liebsten drinnen bleibt. Und doch war ich unterwegs. Aufgeregt, wie fast immer, wenn etwas Neues geschieht. Diesmal nicht mit Kamera, sondern mit Blick und Urteil: mein erstes Mal als Jurorin.

 

Der dritte DVF-Bezirkstag Rhein-Lahn-Sieg fand im Stöffel-Park statt, einem Ort voller Gestein, Geschichte und Geschichten. Eingeladen hatten die Westerwälder Foto-Freunde.
Bevor die Jurierung begann, hielt Jan Bosch einen beeindruckenden Vortrag über seine fotografischen Erkundungen in Höhlen und Bergwerksstollen.

 

Wir waren zu dritt in der Jury: eben jener Jan Bosch, Uwe Flöck und ich.
Nach dem Vortrag zogen wir uns zurück, um in einer Stunde knapp zweihundert Fotografien zu begutachten. Zwei Themen standen im Raum: Bewegt und Experiment/Composing.

Es war spannend. Herausfordernd. Bisweilen auch anstrengend. Diese Bilderflut, die Fülle an Ideen, Emotionen, Kompositionen. Jedes Bild ein kleiner Kosmos, jede Entscheidung ein Balanceakt zwischen Intuition und Kriterium.

 

Dann der öffentliche Teil: die Punktevergabe, die vor den Augen der Fotografen und Fotografinnen stattfand.
Ein Moment der Konzentration und, ja, auch der Spannung im Raum.
Zum Abschluss durften wir für jedes Thema vier Favoriten nennen und erzählen, was uns berührt, überzeugt oder überrascht hatte.


Ein intensiver Nachmittag voller Eindrücke, Begegnungen und Gespräche.
Ein Blick hinter die Kulissen, der zugleich vieles über die eigene Sicht verrät:
Wie schaue ich? Was berührt mich? Was bleibt?

 

Ich fuhr nach Hause mit müden Augen aber wachem und erfülltem Geist und dankbar für diese erste Erfahrung als Jurorin.

 

 

(Foto: Ulrich Persch)

 

 

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